Nachkriegszeit

Von der Nachkriegszeit bis ins Jahr 1982

Leo Pröll verfasste anlässlich des 30-jährigen Wiedergründungsjubiläums des TSV Markt Erlbach eine Chronik. Diese ist in vollständiger Form in der Festschrift vom 150-jährigen Jubiläum abgedruckt. Von ihm stammt auch der in den letzten Jahren vielzitierte Satz: „Gäbe es den TSV nicht, so müsste er erfunden werden!“
Einige Auszüge seiner Schrift finden Sie nachfolgend. Für Interessierte sei die Festschrift zum 150-jährigen Jubiläum empfohlen.

 

Die Nachkriegszeit und der erste Versuch einer Sportvereinsgründung in Markt Erlbach

Auszüge aus der Chronik zum 30-jährigen Wiedergründungsjubiläum von Leo Pröll
Die Entnazifizierung war im vollen Gange, sie betraf alle, die das 18. Lebensjahr überschritten hatten. Wer nicht entlastet war, konnte kein Vereinsehrenamt ausüben. Außerdem hatten noch viele Gesetze aus dem sogenannten „Dritten Reich“ ihre Gültigkeit. Das war die personelle Situation nach dem Kriege. Wie sah es mit den materiellen Voraussetzungen für eine sportliche Betätigung aus?
Die Turnhalle im Waaghäuschen war heruntergekommen, die wenigen vorhandenen Geräte für eine sportliche Nutzung unbrauchbar und der Sportplatz von der damaligen Besatzungsmacht als Ausbildungsarenal zweckentfremdet.
Aber alle Widrigkeiten wurden überwunden und so kam es zur Gründung des ersten Nachkriegssportvereins in Markt Erlbach, der Spielvereinigung. Sie hatte eine kurze wechselvolle Geschichte und litt unter den Mangel jener Zeit. In einer Presseverlautbarung hieß es lapidar: Nicht lebensfähig!
Die SpVgg war auf sportlichem Gebiet durchaus erfolgreich, das war weitestgehend den Spielern zuzuschreiben, die aus dem Großraum Nürnberg wegen materieller Vorteile in Markt Erlbach Fußball spielten. Als 1948 die Währungsreform durchgeführt wurde, fielen die Voraussetzungen für die sogenannten „Hammerspieler“ weg und die sportlichen Erfolge blieben aus. Der Schlusspunkt unter das Abenteuer SpVgg wurde am Faschingsdienstag 1949 gesetzt, an diesem Tag wurde der erste Sportverein der Nachkriegsgeschichte beerdigt!
Markt Erlbacher Sportler schlossen sich den Nachbarvereinen an und warteten darauf, in ihrem Heimatort wieder Sport treiben zu können.